Ganz bestimmt hast du irgendwann im Laufe deines Lebens den Spruch gehört „Eigenlob stinkt !“.
Was war früher mit Eigenlob gemeint ?
Bis weit ins letzte Jahrhundert ging es in unserer Kultur darum, die Erziehung eines Kindes in die Richtung zu bewegen, sich selbst nicht zu überschätzen. Es sollte nicht „hochmütig“ zu sein, sich nicht über andere zu stellen, sondern bescheiden, brav und demütig.
Die meisten Eltern haben zum Glück erkannt, dass es kein gutes Ergebnis bringt, Kinder zu prügeln, damit sie so sind, wie man sie haben möchte. Aber es tritt oft auch das Gegenteil ein: Kinder werden in vielen Fällen weitgehend sich selbst und ihrer eigenen Entwicklung überlassen, die Erziehung übernimmt das Netz und die social Media Plattformen. Soziales Verhalten steht dabei leider oft ebensowenig an hoher Stelle, wie zuvor.
Eigenlob heute noch immer in Verruf ?
Eigenartigerweise hat sin der negative Ruf des Eigenlobs nicht mit gewendet. Noch immer wird es als seltsam angesehen, wenn man zu seinem Arbeitkollegen sagt: „Du, ich finde, das habe ich echt gut gemacht“.
Man muss es zumindest in eine Frage verpacken. Und dann vermutlich denkt der Kollege dann: „fishing for compliments“ .
Gleichzeitig jedoch blüht der Narzissmus mehr denn je. Social Media sind voll von Bekundungen eigener Herrlichkeit und Selbstüberhöhung. Jeder ist selbst der Größte, Beste und Tollste.
Wie kann man diesen Zwiespalt verstehen ? Wir damit umgehen ? Sich weder in die eine noch in die andere Richtung verbiegen.
Wenn man in die Tiefe blickt, wird man erkennen, dass jene, die sich krampfhaft selbst darstellen, in Wahrheit sich selbst genauso wenig schätzen (oder sogar noch weniger), als die Bescheidenen, die sich nicht trauen auch nur ein Wort des Lobes über sich selbst zu flüstern.
Die Lösung: Eigenlob Schritt für Schritt
Es geht um DICH selbst und dein Verhältnis zu dir selbst !
Eigenlob glänzt sehr hell !
Was hindert uns eigentlich beinahe alle daran, uns selbst gegenüber oder gar öffentlich zu sagen oder zu schreiben: „Das habe ich gut gemacht !!“
Ein Experiment
Angenommen, du würdest das jetzt jeden einzelnen Tag machen, dich für etwas zu loben, das du gut gemacht hast.
- Du würdest es eine Zeitlang machen, weil du es dir vorgenommen hast.
- Vielleicht würden verschiedene Gefühle der Berechtigung oder Unberechtigung auftauchen.
- Vielleicht würdest du auch gar nichts spüren und dir denken: „Wozu mache ich das eigentlich“
- Oder du hättest Bedenken, deine Selbstwahrnehmung negativ zu beeinflussen, wenn du dich besser siehst, als du eigentlich bist.
- Ein Essen, von dir gekocht, das anderen geschmeckt hat.
- Eine Autofahrt bei schlechtem Wetter, die glatt und unfallfrei gelaufen ist.
- Eine E-Mail, die du gut geschrieben und rechtzeitig abgeschickt hast.
- Eine Aufmunterung, die du jemandem gegeben hast, dem es danach besser ging.
Was wird geschehen ?
- Klopfe dir auf die Schulter, wenn du dich lobst. Idealer Weise mit der rechten Hand auf die linke Schulter. Links geht nach innen: „Das hast du gut gemacht !!“
- Fühle und erzeuge Freude darüber, was du geleistet hast.
Dein Inneres wird deine Wertschätzung bemerken für das, was es tagtäglich, selbstverständlich, unbemerkt, leistet.
Herzlichste Grüße von einer, die dies praktiziert und davon profitiert …
Monika